Empfindungen
Läutet Kuh mit einer Schelle,
bedachtsam oder auf die Schnelle,
kann sie wohl nicht widersteh'n,
mit Gefühlen umzugeh'n:
Frühling ist's, für alle Fälle!
Die ersten Kleinen sind verblüht,
haben sich doch sehr bemüht,
Winterling, Schneeglöckchen fein,
konnten uns viel Freude sein.
Bemerkt man auch im Pferd'gestüt.
Zwei Vögel sitzen auf dem Dach,
regenschwer, mit Ach und Krach,
wollen heut nicht jubilieren,
auch nichts and'res ausprobieren.
Frühlingsfrust im Vogelfach.
K.F. 3/2017
Über das Schreiben
Gern will ich was schreiben,
doch dann lass ich's bleiben,
weil nichts fällt mir ein,
kein Schimmer, kein Schein.
Ach, was muss man leiden.
Ich könnte was schreiben,
vielleicht von uns Beiden.
Doch wenn's nicht gut ankommt,
wo's doch drauf ankommt?
Das will ich vermeiden.
D u willst mir was schreiben?
Das könnt' ich gut leiden.
Einen Gruß im Gedicht?
Kein Muss, keine Pflicht,
doch gut zu leiden.
Heut bekam ich ein Schreiben,
das war ein „Einschreiben“.
Der Inhalt war wichtig:
„Sie machen das richtig,
nur nicht aufreiben!"
Ein Brief von Witt-Weiden.