Auch ein Baum braucht Lebensraum...

 

Gedanken eines alten Baumes

 

Ein alter Baum, der rauschend spricht,

 Mensch, schau doch nur in mein Gesicht.

Diese Augen sind voll Leben,

 woll'n Ruhe Dir mit Freude geben,

 bei Schattenspiel und Sonnenlicht.

 

 Ein alter Baum, der rauschend spricht,

 warum kümmert Ihr Euch nicht

 um uns Bäume auf der Straße

 in einem hilfreich-nützlich Maße?

 Wollt Ihr, dass ein Baum zerbricht?

 

Ein alter Baum träumt einen Traum,

er stünd' im Wald.ganz ohne Zaun,

 nicht eingeengt und nicht geknickt

 und kein Zweiglein abgepflückt.

Auch ein Baum braucht Lebensraum.

 

K.F. 17.9.19

 

 

Baumgesicht

 

 Jeder Baum hat ein Gesicht,

 manchmal zeigt er's, manchmal nicht.

Wir haben Augen, um zu sehen,

 des Baumes Wesen zu verstehen.

 

Hast Du genügend Fantasie,

zeigt der Baúm Dir Sympathie

 und sein mystisches Gesicht,

 aus dem doch so viel Leben spricht.

 

Ein Lächeln hier, ganz im Geheimen

 manchmal möcht' man mit ihm weinen.

 Er will damit etwas sagen,

 Mensch, vielleicht will er Dich fragen...

 

Karin Fluche 5/18

 

 

Der alte Baum

 

 Unter eines Baumes Wurzel

 eine Nuss lag viele Jahr.

 Der Baum indess war tief verwurzelt

 knorrig stark ,gesund er war.

 

Doch in einem neuen Jahr

wurd der Baum ganz plötzlich krank.

Und zur Herbstes Zeit ihm war,

er lebe wahrhaft nicht mehr lang-

 

Und sein Gefühl, es täuschte nicht.

Eines Nachts, vom Wind geknickt,

es war die Zeit, aus seiner Sicht -

die Zweige haben matt genickt.

 

 Doch schon im nächsten halben Jahr,

 wieder Frühling hell und schön

 als die kleine Nuss ganz klar

 schon früh als Zweiglein anzuseh'n.

 

Die kleine Nuss, sie wuchs heran,

 träumt schon als Sämling einen Traum

 und ein Kind bemerkte dann:

 Sie steht am Platz vom alten Baum.

 

K.F. 2/19

 

 

Für eine Eberesche

  

Ach, meine liebe Eberesche,

 bist ausgedünnt, hast Blatt verloren,

 Dir fehlt die kühle Regenwäsche,

 die Beeren röten und verdorren.

  

Wie warst Du doch so kraftvoll grün,

 zu vielen Frühlingsanfangszeiten,

 sahst Jahre wolkenreich dann zieh'n

 und Vogelpaare in Dir streiten.

 

 Jetzt kleidest Du dich schon in Gelb

 in diesem jungen halben Jahr

 das sonst der Herbst zur Seite stellt

 und  so es sonst ja immer war.

 

Ach, meine liebe Eberesche,

 wir kennen das Problem seit Jahren.

 Große Bleiche, Regenwäsche,

 gab's damals, als wir jünger waren.

  

K.F. 7/18

 

Der Buchen Gold säumt die Allee,

wie später dann des Himmels Schnee.

Das rote Gold, so traumhaft schön

und wunderbar ist anzuseh'n,

kommt einem wahren Schatze gleich.

Natur so schön und farbenreich.

 

 

K.F. 10/17